Nistkästen leeren mit den Kindergärtlern am Samichlaustag

Die Kindergärtler bemalten Nistkästen und hängten sie mit Unterstützung des NVD (Natur- und Vogelschutzverein Dürrenäsch) Ende März auf, im Wald ob dem Hintersedel im Gebiet Sand / Chläbhalde.

Während dem Frühling und Sommer tat sich einiges in diesen Kästen. Anfangs Dezember, beim ersten Schnee, konnten die Kinder selbst schauen, was sich in diesen Nisthöhlen angesammelt hatte.

Beim ersten Kasten sahen wir sofort, dass das Einflugloch fast doppelt so gross geworden war. Welcher Vogel hat hier mit seinem kräftigen Schnabel diese Späne weggehämmert und warum wohl? Im Kasten selbst lagen nur Späne, kein Nest.

In den folgenden Kästen hatten sich Meisen eingenistet. Einige Nester bestanden aus einem fast 10 cm hohen Moosbett, welches mit vielen hellen Tierhaaren (ev. Rehhaaren) verfeinert worden war. Die tiefe Mulde zeigte an, dass hier gebrütet worden war und eine Schar Vögel aufgezogen wurde. In einem dieser Nester fanden wir ein Skelett eines toten Jungvogels.

Ein anderer Kasten bot viele Überraschungen: Zuerst das Meisennest, beim genaueren Schauen zeigte sich ein Doppelnest, will heissen nach der ersten Brut erfolgte noch eine Zweite, wobei das 1. Nest aufgestockt wurde. Dann obenauf sahen wir ein kugeliges Nest aus Buchenblättern, welches wohl eine Haselmaus erbaut hat zur Herbstunterkunft. Zusätzlich erblickten wir noch tote Hornissen und unter dem Dach des Kastens hatte sich ein Hummelmottenvolk eingerichtet und mit ihrer unglaublich zähen Gummimasse die Larvenkammern erbaut. Kaum zu glauben, was alles «kreucht und fleucht» in so einem Nistkasten.

Mehr als die Hälfte der Kästen war geputzt und wer kommt denn da im roten Mantel und dem weissen Bart daher? Der Samichlaus bringt uns den Znüni. Ein wärmendes Feuer und Tee erwarten uns auch.

Nach ausgiebiger Pause leerten wir die letzten Kästen. Ein Nest bestand aus Ästchen, Gräsern und Würzelchen, wenig Moos und Blätter, locker geschichtet. Hier brütete keine Meise, ob das wohl ein Trauerschnäpper war?

Beim nächsten Nest hatte sich wieder eine Haselmaus ein kunstvolles Nest gebaut auf ein bestehendes Moosbett einer Meisenfamilie. Wir schauten uns das etwas genauer an und entdeckten, dass die Haselmaus im Winterschlaf ist. Sie hat sich in ihrem Nest zu einer kleinen Kugel zusammengerollt, ersichtlich nur das feine hellbraune Fell zwischen den braunen Buchenblätterschichten. Sorgfältig gaben wir das Ganze wieder in den Kasten zurück und hofften die kleine Maus nicht gestört zu haben.

Übrigens: die Haselmaus ist keine Maus, wohl aber ein Nagetier. Sie zählt zu den Schläfern wie auch die Siebenschläfer und hält einen mehrmonatigen Winterschlaf.

Diese spannenden Beobachtungen erfreute alle und so war der Morgen im Nu vorbei. Die Kinderschar mit ihren Kindergärtnerinnen zogen den Sedel hinunter,   zurück zum Kindergarten.

Bericht: Martha Sager Knechtli